dt. Gewerkschaftsfunktionär; SPD; Bundesvorsitzender der IG-Bau-Steine-Erden 1982-1991, zuvor stellv. Bundesvorsitzender ab 1969
* 20. Januar 1930 Fürth
Herkunft
Konrad Carl, Sohn eines Schumachers und einer Köchin, wurde am 20. Jan. 1930 in Fürth geboren.
Ausbildung
Nach der Volksschule absolvierte C. eine Zimmermannslehre. Dem Beispiel seines Vaters folgend, wurde er nicht nur Mitglied der SPD, sondern engagierte sich auch von früh an in der Gewerkschaftsbewegung, orientiert an Hans Böckler und Adolph Schönfelder als Leitfiguren.
Wirken
Er besuchte die Dortmunder Sozialakademie, bevor er Geschäftsführer der Verwaltungsstelle der Industriegewerkschaft Bau-Steine-Erden (IGBSE) in Regensburg wurde, um bald danach zum bayerischen Bezirksleiter der mit fast 500.000 Mitgliedern viertgrößten Einzelgewerkschaft innerhalb des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) zu avancieren. 1968 berief man C. in den in Frankfurt am Main ansässigen IGBSE-Bundesvorstand, wo er für Personal- und Rechtsangelegenheiten zuständig war. Ein Jahr später wurde er Stellvertreter des Vorsitzenden Rudolf Sperner.
Seine mit 319 von 354 Delegiertenstimmen überzeugend ausgefallene Wahl zum 1. Vorsitzenden der Gewerkschaft auf dem 12. Ordentlichen Gewerkschaftstag der IGBSE im Okt. 1982 in Frankfurt am Main führte zu einem Novum in der Geschichte der deutschen Gewerkschaften: Erstmals beantragte ein Gewerkschaftsmitglied vor Gericht, die Wahl seines Vorstands für ungültig zu erklären. Noch auf dem Gewerkschaftstag hatte C. sich entschlossen für die ...